Der Aufstieg des irischen Whiskeys
Während im 19. Jahrhundert in Schottland die Brennereien zunächst weitestgehend klein blieben, entstanden in den irischen Städten Dublin, Cork, Belfast und Limerick riesige Brennereien. Denn was die Destillateure produzierten, geriet zum Premiumprodukt der feinen Herrschaften im Britsh Empire und stand auf einem Rang mit hochwertigen Spirituosen wie dem französischen Cognac. Entsprechend der Nachfrage exportierten die irischen Brennereien ihren Whiskey in die gesamte Welt. Namen wie die John’s Lane Distillery in Dublin, die Watt’s Distillery in Derry oder die Thomondgate Distillery in Limerick waren bald die größten Brennereien Irlands und der gesamten Welt.
Zeitgleich blieb außerhalb dieser großen Brennereien das traditionelle Destillieren auf dem Land weiterhin ein großes Thema. Noch immer illegal, konnten auch 200 Jahre nach dem Verbot von Poitín die Regierungen dem Schwarzbrennen nicht Herr werden. Insbesonders im ländlichen und abgelegenenen Nordwesten von Irland florierte die illegale Destillation. Sie war gar derart lukrativ, dass Steuereintreiber schlicht getötet wurden, näherten sie sich einer Schwarzbrennerei und drohten, das Geschäftsmodell zu gefährden.