Das Revival der Neuzeit

In den späten 1980ern stieg die Nachfrage nach irischem Whiskey wieder an. Hierbei waren die Whiskeys aus Midleton, allen weit voran unter der Marke Jameson, marktdominierend. Sie prägten für Whiskeytrinker maßgeblich das heutige Verständnis von irischem Whiskey. In 1987 startete die Coole Distillery als erste, neue Brennerei. Sie läutete früh das kommende Revival des Irish Whiskeys ein.

Schließlich bildete sich ab den 2010er Jahren in Irland eine neue Whiskeylandschaft. Im Zuge der weiter steigenden Nachfrage, entstanden überall vorrangig kleine Brennereien. Angeführt von mittlerweile etablierten Namen wie Dingle, Teeling und West Cork, wuchs der neue Whiskeymarkt in Irland auf nun mehr 50 Brennereien an (Stand 2024). Darunter befinden sich mittelgroße Unternehmen wie die Powerscourt Distillery, Konzeptdestillen wie die Waterford Distillery und experimentierfreudige Craft-Brennereien wie die Blackwater Distillery.

Daneben bereichern unabhängige Abfüller und Whiskey Bonder mit ihren Whiskeys das Spektrum. Sie sorgen mit dafür, dass irischer Whiskey schon länger nicht mehr synonym mit den Blends aus Midleton betrachtet wird. Vielmehr steht irischer Whiskey heute für Vielfalt, Innovation und eine junge, aufstrebende Szene, die bewahrt was einst gut war und sich gleichzeitig neu erfindet.

Hierzu zählt auch der moderne Poitín. Seit 1997 nicht mehr verboten, sehen junge Destillateure das große Potential der Kategorie und produzieren hochwertigen Poitín nach historischem Vorbild und mit modernen Methoden.

Deshalb ist die Zukunft des irischen Whiskeys rosig. Eine weiterhin steigende Nachfrage, die Etablierung neuer Anbieter und innovative Ansätze sorgen für eine sich steti entwickelnde Landschaft mit neuen und traditionellen Ansätzen. Für Whiskeygenießer könnten die Zeiten kaum besser sein.